Nebenwirkungen der Impfung gegen Gürtelrose

Die Impfung gegen Gürtelrose hat in der Regel nur milde und vorübergehende Nebenwirkungen. Im Vergleich zu den anderen verfügbaren Impfungen, rangiert sie meiner Erfahrung nach aber am oberen Ende. Die häufigsten Nebenwirkungen sind:

  • Schmerzen, Schwellung oder Rötung an der Injektionsstelle
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen

Diese Nebenwirkungen treten normalerweise innerhalb von ein paar Tagen nach der Impfung auf und verschwinden in der Regel innerhalb von ein paar Tagen von selbst. Meine Patienten bitte ich immer, sich auf eine Woche der infektartige Befindlichkeitsstörung vorzubereiten und weise darauf hin, dass wir diese Prozedur zweimal – da zwei Impfungen gegen die Gürtelrose notwendig sind – durchführen müssen. Oft höre ich aber auch, dass es gar nicht so schlimm war, wie ich es beschrieben habe.

In seltenen Fällen können schwerere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel allergische Reaktionen oder neurologische Probleme. Wenn Sie schwere oder anhaltende Nebenwirkungen nach der Gürtelrose-Impfung bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Medizinisch bedeutet „selten“ einer auf 1000 bis 10.ooo.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Impfung zwar das Risiko einer Gürtelrose-Erkrankung reduziert, der Hersteller der Impfung gegen die Gürtelrose spricht von ca. 80%, aber nicht vollständig verhindern kann. Es ist auch wichtig, dass die Impfung nicht die Gürtelrose heilt, falls man an der Erkrankung erkrankt, man wird immer noch antivirale Medikamente und Schmerzmedikamente erhalten können und warscheinlich müssen, um die Symptome zu lindern und die Heilungszeit zu verkürzen.

In der Summe halten wir diese Impfung jedoch für sehr empfehlenswert. Eine der gefürchtetsten Komplikationen einer Gürtelrose ist die sogenannte Postzosterneuralgie. Diese Komplikation kann die Lebensqualität der Menschen sehr einschränken und sollte mit allen Mitteln vermieden und abgewendet werden. Darauf zielt auch die zum Teil sehr forsche Medikation der Gürtelrose ab.

Was ist eine Postzosterneuralgie?

Eine Postzosterneuralgie (PZN) ist eine Schmerzerkrankung, die nach einer Gürtelrose (Herpes zoster) auftritt. Gürtelrose ist eine Erkrankung, die durch dasselbe Virus verursacht wird wie Windpocken (Varizella-Zoster-Virus). Wenn eine Person Windpocken hatte, bleibt das Virus inaktiv im Nervensystem und kann später im Leben reaktiviert werden, was zu Gürtelrose führen kann.

Nach einer Gürtelrose können Schmerzen, Brennen oder Juckreiz im Bereich der betroffenen Nerven auftreten. Diese Schmerzen können Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten, auch wenn der Ausschlag bereits verschwunden ist. Diese anhaltenden Schmerzen werden als Postzosterneuralgie bezeichnet und können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für PZN, wie zum Beispiel Medikamente zur Schmerzlinderung, Nervenblockaden oder Physiotherapie. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, die Symptome zu lindern und das Risiko von langfristigen Schmerzen zu reduzieren.

Für Weiteres bezüglich der Impfung gegen Gürtelrose oder anderen Impfungen, lesen Sie bitte hier weiter.


Studien zur Gürtelroseimpfung:

„Efficacy and Safety of a Live Attenuated Herpes Zoster Vaccine in Adults Aged 50-59 Years“ (NEJM, 2015): Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des Gürtelroseimpfstoffs bei Erwachsenen im Alter von 50 bis 59 Jahren und zeigte eine Wirksamkeit von etwa 70% bei der Verringerung des Auftretens von Gürtelrose und einer signifikanten Verringerung der damit verbundenen Schmerzen.

„Herpes Zoster Vaccine Effectiveness Against Incident Herpes Zoster and Post-herpetic Neuralgia in an Older US Population: A Cohort Study“ (Annals of Internal Medicine, 2018): Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit des Gürtelroseimpfstoffs bei älteren Erwachsenen und zeigte eine signifikante Reduktion von Gürtelrose und postherpetischer Neuralgie bei geimpften Personen im Vergleich zu nicht geimpften Personen.

„Effectiveness of the Herpes Zoster Vaccine in Patients 60 Years and Older With End-Stage Renal Disease“ (Clinical Infectious Diseases, 2020): Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit des Gürtelroseimpfstoffs bei älteren Patienten mit Nierenversagen und zeigte eine signifikante Reduktion von Gürtelrose bei geimpften Patienten im Vergleich zu nicht geimpften Patienten.

„Safety of Herpes Zoster Vaccination Among Inflammatory Bowel Disease Patients Being Treated with Immunosuppressive Therapy“ (Inflammatory Bowel Diseases, 2019): Diese Studie untersuchte die Sicherheit des Gürtelroseimpfstoffs bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, und zeigte keine signifikanten Sicherheitsbedenken in dieser Gruppe.